Dauerausstellung

Geschichte des Vereins

Die Initiative zur Gründung des Museumsvereins ging von der Lesegesellschaft Hasli aus. 1980 beauftragte der Gemeinderat Wolfhalden sein Mitglied Ernst Züst, sich aufgrund einer Schenkung dieser Aufgabe anzunehmen. Im März desselben Jahres wurde der Museumsverein gegründet. Ernst Züst übernahm das Amt des Präsidenten und Kurators und führte es mit großem Engagement – bis 2023 blieb er der einzige Präsident des Vereins, seither Ehrenpräsident. Den Grundstock der Sammlung bildeten geschenkte Gegenstände aus dem Besitz der Gemeinde, darunter Gemälde von Titus Tobler und seinen Brüdern sowie ein Seidenwebstuhl aus dem Weiler Wasen. Die Sammlung wurde stetig erweitert.

1981 erwarb die Bürgergemeinde Wolfhalden die Liegenschaft «Krone» und verkaufte dem Museumsverein den südlichen Hausteil der «alten Krone». 2008 konnte schliesslich auch der nördliche Hausteil erworben werden, und ein Jahr später wurde die Ausstellung in ihrem heutigen Umfang eröffnet.

Gebäude

Das ehemalige Wirts- und Bauernhaus «zur alten Krone» stammt aus der Übergangszeit vom 16. zum 17. Jahrhundert. Der erste bekannte Besitzer war Landeshauptmann Wälti Bänziger (1560–1646). Belegt ist, dass ihm um 1620 erlaubt wurde, weiterhin eine Gastwirtschaft zu betreiben.

Das Gebäude ist ein traditionelles Bauernhaus mit Rillenfriesen und zwei «Schöpfen» unter dem herabgeschleppten, geknickten Satteldach. Der ehemalige Wohnbereich befindet sich im Hochparterre, darüber liegen ein weiteres Wohngeschoss sowie ein Dachgeschoss. Die vertikale Teilung des Hauses in zwei Wohnungen erfolgte um 1700.

Nach der Übernahme durch das Museum wurde das Haus so weit wie möglich in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Der gusseiserne Herd und der Kachelofen waren noch erhalten, Bodenbeläge und Krallentäfer wurden entfernt, und die alten Balkenlagen kamen wieder zum Vorschein. Nach dem Erwerb des zweiten Hausteils im Jahr 2008 wurden Trennwände entfernt und ursprüngliche Durchgänge wieder geöffnet. Einzig für den Zugang zur Küchenkammer wurde ein neuer Durchgang von der Nebenstube aus geschaffen.

Ausstellung

Das Museum sammelt Alltagsgegenstände aus der Region Kurzenberg und Hirschberg aus der Zeit von etwa 1650 bis 1950. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den historisch bedeutenden Bereichen Heimweberei, Obstbau und Weinbau. Zudem beleuchtet die Ausstellung die Ortsgeschichte.

Obst- und Weinbau

Im Erdgeschoss befindet sich ein Torkel mit einer mächtigen Mostpresse aus dem Weiler Hub, die noch eine Holzspindel aus dem 18. Jahrhundert besitzt. Zur Herstellung von Wein und Most gehören zahlreiche weitere Geräte, die in der Ausstellung präsentiert werden – darunter ein Obsthobel, Fässer, Trichter, geeichte Messgefässe sowie ein grosser hölzerner Bottich und Tansen.

Heimweberei

Die frühere Weberei stellte Leintuch her. Ein Raum im Hochparterre (ehemalige Küchenkammer) veranschaulicht den gesamten Herstellungsprozess – vom Flachs bis zum fertigen Tuch, zusammengestellt von Christine Schläpfer. Sie hat bisher auf dem ausgestellten Leinenwebstuhl gelegentlich noch gewoben. Später verlagerte sich die Textilverarbeitung in der Region zunehmend auf Baumwolle und schließlich auf Seide. Unter dem Dach befindet sich ein vollständig erhaltener Seidenwebstuhl, ergänzt durch eine Spulmaschine, eine Haspel, ein Schiffli und weitere für die Seidenweberei notwendige Werkzeuge. Auch an die Experimente mit der Seidenraupenzucht im 19. Jahrhundert wird erinnert. Die textile Vergangenheit wird im gesamten Museum durch gestickte Vorhänge, Nachthemden und dekorative Textilien dokumentiert. In den Jahren 2022 und 2023 wurde zudem eine Sammlung historischer Nähmaschinen ausgestellt.

Ortsgeschichte

Die Kronenstube diente einst auch als Ratsstube, wenn der Strich Wolfhalden an der Reihe war, die Ratssitzungen des Kurzenbergs abzuhalten. Um 1796 wurde in der südlichen Nebenstube die erste Gemeindekanzlei eingerichtet. Erster Kanzlist war Leonhard Hohl, Vater des gleichnamigen Pfarrers, der die Obrigkeit über Jahre hinweg stark beschäftigte.

Zur Ortsgeschichte präsentiert das Museum zahlreiche Porträts bedeutender Persönlichkeiten. Die Wohn- und Schlafzimmer zeigen sowohl Möbel von Bauern und Webern als auch biedermeierliche Interieurs der Textilfabrikanten. Thematische Ausstellungsbereiche dokumentieren das alltägliche Leben – darunter Küche, Waschen, Landwirtschaft, Feuerwehr sowie eine vollständig erhaltene Schuhmacherwerkstatt und Werkzeuge von Zimmerleuten und Metzgern.